Bereits Ende Januar besuchten Vertretungen des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW zusammen mit hochkarätigen Vertretungen von Kammern, Kommunen, Bezirksregierung, Wissenschaft, Arbeitsagentur, Jobcenter und regionaler Wirtschaftsförderung das btg, um Einblicke in die berufliche Bildung für die zukünftige Entwicklung in der Wasserstoff-Industrie der Region zu gewinnen.
Berufliche Bildung für die Energiewende
Aktuell führten das Institut Arbeit und Technik zusammen mit WiN Emscher-Lippe eine Tagung zum Thema „Berufliche Bildung für die Energiewende“ im Wissenschaftspark Gelsenkirchen durch. Teilnehmer/innen kamen aus Politik und Gewerkschaften, dem Arbeits- und dem Wirtschaftsministerium, der Bezirksregierung Münster und Kommunalverwaltungen, Wissenschaft sowie Unternehmen und Kammern.
Die Tagung erfolgte als ein Ergebnis des Zukunftscampus Emscher-Lippe. In diesem soll durch die Kooperation zwischen Bildungseinrichtungen, Unternehmen, Handwerk und Kommunen die berufliche Bildung in der Region gestärkt werden, um einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende zu leisten.
In Ihrer Begrüßung unterstrich Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge die große Bedeutung der beruflichen Bildung für die Stadt Gelsenkirchen. Dies werde besonders auch im Vorhaben Bildungs- und Innovationscampus deutlich, in dessen Rahmen vor wenigen Wochen ein Beschluss des Rates der Stadt für die Errichtung eines multifunktionalen Bildungs- und Innovationsgebäudes – vorzugsweise für das btg – erfolgt ist.
H₂VocationalLab im btg
btg-Schulleiter Uwe Krakau stellte bei der Tagung die schulischen Aktivitäten im H₂VocationalLab vor. Leitidee des H₂VocationalLab ist im btg die Gestaltung, prototypische Erprobung und formative Evaluation der Qualifizierung von Fachkräften zum Umgang mit Wasserstoff im Kontext der Energiewende. Das btg bietet dazu den neuen Berufsschulbildungsgang „Mechatroniker/in mit Differenzierungsschwerpunkt Wasserstoff“ ab dem kommenden Schuljahr an.
Das „Lab“ ist dabei im doppelten Sinne zu verstehen:
(1) Als Entwicklung und Einrichtung eines attraktiven Lernorts im btg als Technikum, in dem der Differenzierungsschwerpunkt Wasserstoff unterrichtet und erfahren wird.
(2) Der Bildungsgang selbst als Entwicklungsvorhaben und somit Reallabor: In enger Abstimmung mit regionalen Unternehmen wie Uniper und ZINQ, wissenschaftlichen Einrichtungen, Initiativen wie H₂GE – Wasserstoffstandort Gelsenkirchen , Stadt Gelsenkirchen und Bezirksregierung Münster wird der Differenzierungsschwerpunkt Wasserstoff gestaltet, erprobt und formativ evaluiert. Dies erfolgt zunächst prototypisch für Mechatroniker/in, danach erfolgt die Übertragung auf andere Bildungsgänge.
Schulleiter Krakau betont: „Die Überlegungen zur Einrichtung des neuen Bildungsgangs ‚Mechatroniker/in mit Differenzierungsschwerpunkt Wasserstoff’ im btg gehen auf die gemeinsame Entwicklungsplanung von Schule, Ausbildungsbetrieben wie Uniper und ZINQ, Stadt Gelsenkirchen und Bezirksregierung Münster sowie wissenschaftlichen Institutionen wir IAT und BIBB zurück.
Es war und ist beeindruckend, wie auf dem Weg zum neuen Bildungsgang alle Beteiligten zusammengearbeitet haben. Nach einem ersten Impuls aus den btg-Abteilungen und den fast zeitgleichen Nachfragen von Ausbildungsbetrieben haben Oberbürgermeisterin Karin Welge und Bildungsdezernentin Anne Heselhaus mit ihren Teams dieses Vorhaben schnell und aktiv unterstützt. Auch die Bezirksregierung Münster hat uns bei der Antragsberatung bis hin zur Genehmigung intensiv begleitet.
Die fachlichen Kompetenzen der btg-Lehrkräfte in den langjährig etablierten Abteilungen Maschinenbau, Elektrotechnik und IT-Technik sowie des Fachbereichs Ingenieurwesen bilden nun eine ideale Grundlage für den neuen Bildungsgang.“
Prototyp in Serie – auch international
Wie Anja Kirch, Stellvertretende btg-Schulleiterin den interessierten Teilnehmer/innen erläuterte, wird das btg im Rahmen der Canadian German Energy Partnership bei Begleitung durch die Deutsch-Kanadische Industrie- und Handelskammer nun zur Erweiterung des H₂VocationalLab eine Kooperation mit dem Nova Scotia Community College in Halifax aufbauen. Dabei sollen gemeinsame Projekte und Austauschmöglichkeiten im Bereich nachhaltiger Technologien, besonders auch im Bereich Wasserstoff, verbunden mit einem sprachlich-kulturellen Austausch, erfolgen.
Mit Bezug zum Grußwort der Oberbürgermeisterin ergänzt der Schulleiter: „Das H₂VocationalLab sehen wir in Gelsenkirchen als Prototyp eines Idealfalls der kooperativen Entwicklung innovativer Bildungsangebote an. Solche Idealfälle möchten wir in unserer Stadt zukünftig auch ‚in Serie‘ leben. Wir freuen uns daher sehr, dass im Rahmen des anstehenden Bildungs- und Innovationscampus die berufliche Bildung in Gelsenkirchen auf ein völlig neues Niveau gehoben wird, das dies national und international ermöglichen wird.“
Anmeldung und Kontakt
Anmeldungen zum neuen Bildungsgang sind im btg durchgängig möglich.
Wenden Sie sich bei Rückfragen als Ausbildungsbetrieb gern an Tobias Auffenberg als zuständigem Abteilungsleiter unter: